» Ausflug zum Triathlon – Teil 2

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Gemeinsamkeiten oder das etwas andere Schwimmtraining

An einem Donnerstagabend hatte ich mir fest vorgenommen Schwimmen zu gehen. Meinen Freund konnte ich von meinem Vorhaben nicht so recht überzeugen. „Ich weiß etwas, das für dich ohnehin viel sinnvoller ist“, meinte dieser. So kam es, dass wir uns unzählige Schwimmvideos vom mehrfachen Schwimmweltmeister Ian Thorpe anschauten. Es war super! Gleich auf Anhieb konnte ich zwei Gemeinsamkeiten mit dem (Ex-)Top-Schwimmerfeststellen:
1. Wir haben beide sehr große Füße
2. Wir ziehen beide beim Kraularmzug sehr langsam
Nur leider kommt Ian Thorpe damit verdammt schnell vorwärts, ich umso langsamer.
Am nächsten Morgen punkt sieben Uhr war ich dann mit Pull Buoy und Schwimmbrett bewaffnet im Wasser und arbeitete an meiner Technik.

Wenige Tage später flog ich nach Teneriffa in Urlaub. Nachdem klar war, dass ich die neue Rookine bin, wollte ich meinen Erholungsurlaub zum Schwimmtrainingslager umfunktionieren. Strahlend blauer Himmel und Temperaturen zwischen 25 und 30° erwarteten uns auf der Insel des ewigen Frühlings. Nichts schien meinem Vorhaben im Weg zu stehen! Doch für 20 Grad Wassertemperatur fehlte mir als schlanker Läuferin der körpereigene Kälteschutz… Nur eine mickrige Runde im künstlich angelegten See der Meerwasserschwimmbäder, der ein prima Trainingsrevier gewesen wäre, schaffte ich. So setzte ich mein alternatives Schwimmtraining fort: Unterwasserbeobachtung von Pinguinen, Delfinen, Orcas und Seehunden im benachbarten Loro Park. Wie schwerelos diese Tiere durchs Wasser gleiten war faszinierend. Wenn ich erstmal einen Neoprenanzug habe, redete ich mir ein, wird alles anders… außerdem können diese Wassertiere ja nur super gut Schwimmen, ich hingegen kann auch Laufen und Radfahren…

Während Sebi mit dem Rennrad fast täglich 2500 Höhenmeter auf dem Weg vom Hotel zum Teide Nationalpark zurücklegte, war ich im Hotelgarten auf dem Liegestuhl anzutreffen. Ich hatte in Kenntnis der Topographie der Insel und mangels Erfahrung auf dem Rennrad (12 km, wenn man vom Rollentraining mal absieht) kein Rad mitgenommen. Ganz faul war ich aber nicht. Drei Mal konnte ich mich dazu aufraffen auf dem Hometrainer im Fitnessraum einige Kilometer abzustrampeln. Zudem waren wir sieben Mal laufen. Unsere Kilometerschnitte waren erschreckend langsam! Dies lag jedoch nicht an unserer Form, sondern an den heftigen Steigungen, die wir zurücklegen mussten. Die Qualität der Wanderwege, auf denen wir unsere Dauerläufe machten, trug ihr übriges dazu bei. Aber es war herrlich an den steinigen, sich der Küste entlang schlängelnden Wege zu laufen. Während unserer Dauerläufe entdeckten wir wunderschöne einsame Strände, kilometerlange Bananenplantagen und zahlreiche exotische Pflanzen und Tiere. Die wohlige Wärme erlaubte es auch noch in den Abendstunden in kurzer Hose und Trikot laufen zu gehen. Einfach traumhaft!

Zwei Tage nach unserer Rückkehr in Deutschland war mein erster richtiger „Arbeitstag“. Die Umstellung vom Urlaub zum geregelten Leben fiel mir anfangs schwer. Aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Ich schaffe es fast täglich zwei Disziplinen zu trainieren.



Die erste Rennrad-Ausfahrt

Am Sonntag letzter Woche stand bei frühlingshaften Temperaturen meine erste richtige Radausfahrt auf dem Programm. Als wir nicht auf den Radweg, sondern direkt auf die Straße einbogen, hatte ich richtig Bammel. Auf den schmalen Reifen und mit den Klickpedalen fühlte ich im Verkehr der Sonntagsausflügler anfangs noch etwas unsicher. Doch schon nach wenigen Minuten war meine Unsicherheit verflogen. Dies habe ich Sebi zu verdanken, der mich im Windschatten mit dem Mountainbike begleitete. Er stand mir mit zahlreichen Tipps zur Seite und war zudem mein Touren-Guide.
Je länger wir fuhren, umso mehr Spaß machte es mir. Ich war völlig überrascht, wie schnell ich mit dem Rennrad vorwärts kommen konnte! Als die ersten längeren Steigungen kamen, trat ich, aus Angst, ich könnte es sonst nicht hoch schaffen, ordentlich in die Pedale. Dies hatte zur Folge, dass wir bergauf schneller voran kamen als auf der Ebene. Und, man mag es kaum glauben, anfangs war ich sogar schneller als bergab! Ich bin ein ziemlicher Schisser, wenn es ums „abfahren“ geht, zumal auf solch dünnen Reifen. Bei den nächsten Abfahrten verordnete mir Sebi strengstes Bremsverbot, was ich auch einhielt. Ich ließ mich jedoch nicht dazu überreden beim bergab fahren auch noch in die Pedale zu treten. Am Ende meiner ersten Ausfahrt hatte ich rund 40km zurückgelegt.


http://www.kraichgau-triathlon.de/rookie.php

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